Anbau Feuerwehrhaus, Modernisierung Fuhrpark, Gefahrgutzug, Hochwassereinsätze

Schwere Brandeinsätze ziehen sich wie ein roter Faden durch die Duinger Feuerwehrgeschichte.

 

So alarmierten die Meldeempfänger die Kameraden am 9. Januar 2000 zu einem Wohnungsbrand nach Hoyershausen. Die Duinger nahmen mit 25 Mann die Brandbekämpfung auf.

 

Am 6. Januar 1990 wurden die Feuerwehr-leute zu einem Brand des Spähnebunkers der Firma Sportboden gerufen.

Während sich die schweren Atemschutztrupps zum Brandherd vorarbeiteten, wurden die Einsatzkräfte durch eine gewaltige Staubexplosion überrascht. Wie durch ein Wunder hatte die Wehr an diesem Tag keine verletzen Einsatzkräfte zu beklagen.

 

Wie gefährlich jedoch die freiwillige Arbeit der Feuerwehrleute sein kann, beweist der nächste Einsatz. 

Am 20. April 1986 kam es auf den Gleisanlagen bei Godenau zu einem gefährlichen Gefahrguteinsatz. Ein mit nicht identifizierbaren Gefahrgütern beladener Waggon der Deutschen Bundesbahn geriet in Flammen. Die Feuerwehr Duingen ist seit dem Ölbrand 1965, im Besitz eines 250 Kilo Pulverlöschers. Dieser sollte nun zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Die Einsatzkräfte gingen kurz nach dem Eintreffen sofort unter schwerem Atemschutz zur Brandbekämpfung über. Dank des Duinger Speziallöschmittels konnte der Brand nach einiger Zeit unter Kontrolle gebracht werden. 

Da es während des Brandes zu einer extrem starken und giftigen Rauchentwicklung kam, wurden einige Duinger Kameraden kontaminiert und es zeigten sich Verfärbungen auf der Haut. Schnellstens wurden die Männer zu weiteren Untersuchungen ins Alfelder Krankenhaus gebracht, wo sie stationär aufgenommen und behandelt werden mussten.

Glücklicherweise konnten die Feuerwehr-leute das Krankenhaus nach einigen Tagen wieder verlassen, ohne bleibende Schäden davonzutragen.

 

Das angesprochene vermehrte Einsatzaufkommen bei Verkehrsunfällen, führte zu der Überlegung ein weiteres Fahrzeug zu beschaffen. Bei Verkehrsunfällen kommt es grundsätzlich darauf an, möglichst schnell am Unfallort einzutreffen, um so unmittelbar Rettungsmaßnahmen einleiten zu können. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, wurde in einem enormen Kraftakt, ein Privatfahrzeug der Marke Opel Kadett, in Eigenleistung zum Vorausrüstwagen umgebaut.

Auf dem Fahrzeug sind der Rettungssatz sowie verschiedensten Zusatzausrüstung für Verkehrsunfälle verlastet.

Die Umbaumaßnahmen des Fahrzeuges wurden allein durch freiwillige finanzielle Spenden der örtlichen Geschäftsleute realisiert.

 

Da die Feuerwehr Duingen nun über fünf Einsatzfahrzeuge verfügte, aber nur vier Einstellplätze zur Verfügung hatte, standen zwei Fahrzeuge hintereinander. Dieser Umstand veranlasste die Entscheidungsträger dazu, den Anbau einer weiteren Fahrzeugbox umzusetzen.

Die Feuerwehrmänner realisierten diese Maßnahme wiederum komplett durch Eigenleistung, so dass die Kosten nur auf das benötigte Material begrenzt werden konnten.

 

Aber auch bei der Einsatzlage ergaben sich weitere Veränderungen. So stellt die Feuerwehr Duingen eine Fahrzeugbesatzung in dem neu gegründeten Gefahrgutzug im Brandabschnitt Süd. In dieser Spezialeinheit  geht es darum, Schadenslagen mit Gefahrstoffen unmittelbar abzuwehren. Dieses geschieht überwiegend unter Vollschutzanzügen, um so den Einsatzkräften den bestmöglichen Schutz im Ernstfall zu gewährleisten.

Bei einem Einsatz mit dem Chemikalienschutzanzug werden an die Träger besondere Anforderungen gestellt. Zum einen müssen die Atemschutzträger  den körperlichen Belastungen während der gesamten Einsatzzeit standhalten und zum anderen stellt der Umgang mit den Spezialgerätschaften eine enorme Herausforderung dar. So nehmen die Feuerwehrleute regelmäßig an überörtlichen Schulungen und Einsatzübungen teil, um einen ständig hohen Aus-bildungsstand zu erreichen.

 

Im Frühjahr 2005 erhielten die Duinger Feuerwehrleute einen Feldpostbrief, von einem Feuerwehrkameraden, welcher sich im Bundeswehreinsatz in Afghanistan befand. In dem Schreiben bat er die aktive Wehr um eine kleine Spendensammlung für den Aufbau eines Kinderhortes in der Nähe der Landeshauptstadt Kabul. 

Durch die Spendenbereitschaft der Duinger Feuerwehr, konnten der zu-ständigen Einsatzkompanie 600 Euro übergeben werden. Durch dieses Geld konnten viele benötigte Baumaterialien beschafft werden und so hatten diese einen maßgeblichen Anteil an der Umsetzung des Projektes. Der zuständige Befehlshaber der Einsatzkompanie sprach den Duinger Feuerwehrleuten seinen Dank und seine Anerkennung für diese großzügige Spendenbereitschaft aus.

 

Auch in der Kreisfeuerwehrbereitschaft fünf des Landkreises Hildesheim ist die Wehr seit Jahrzehnten aktiv. 

 

Zuletzt wurden die Duinger Kameraden 2008 und 2009 zu Hochwassereinsätzen an der Elbe und an der Innersten gerufen. Bei dem Elbehochwasser mussten Sand-säcke gefüllt und verladen werden, welche dann wiederum zur Deichverstärkung von anderen Einheiten vor Ort verbaut wurden.

 

In Alt Garge an der Elbe wurden die Sandsäcke gefüllt und direkt auf Schuten (Schiffstender) verladen. Die vier Züge der FB 5 begannen im halbstündigen Schicht-betrieb mit der Befüllung. In einer 30-minütigen Schicht konnten so circa 1.000 Säcke befüllt werden. Die Bereitschaft hat während ihrer 13-stündigen Einsatzphase circa 20.000 Sack befüllt und zusätzlich auf Schuten und in Hubschraubersäcke (Big Packs) verladen. Diese Big Packs wurden gebraucht, um bei Deichdurch-brüchen schnell eine Art Mauer um die Durchbruchstelle errichten zu können. Insgesamt wurden in dieser Nacht mehrere Tonnen Sand durch die FB 5 bewegt. Trotz schwindender Kräfte konnte am Folgetag annähernd die gleiche Abfüllleistung erreicht werden. 

Die befüllten Sandsäcke wurden im Bereich Neuhaus durch weitere Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bundeswehr an einem zwölf Kilometer langen, älteren Deichabschnitt verbaut. Hierdurch sollte ein Durchbruch des durchweichten Deichkörpers verhindert werden. 

Als Dank erhielt die FB 5 ein Lob der örtlichen Einsatzleitung für ihren hervorragenden Einsatz. 

„Nicht viele Einheiten hätten so hart gearbeitet“, stellte der örtliche Einsatzleiter  bei der Abschlussbesprechung fest.Dieser harte Einsatz zeigte ein weiteres Mal die aufopferungsvolle Einsatzbereitschaft unserer Freiwilligen Feuerwehrleute.

 

Der letzte große Scheunenbrand  entwickelte sich am 19. Juli 2008 in der Bergstraße in Duingen. Durch einen Blitzeinschlag fing in der Scheune eingelagertes Stroh Feuer. Schon wenigen Minuten nach der Alarmierung war die Feuerwehr Duingen mit 28 Mann und vier Fahrzeugen im Einsatz. Durch das schnelle Eintreffen konnten Gerätschaften aus der in Brand stehenden Scheune, kurz vor der Vernichtung durch die Flammen gerettet werden. Parallel dazu wurde eine Wasserwand eingerichtet, um die direkt an der Scheune angrenzenden Gebäude vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen.

Die in der Scheune eingelagerten Reifen erschwerten die Brandbekämpfung, so dass die acht Atemschutzgeräteträger mehrfach eingesetzt werden mussten.

 

Überörtliche Brandhilfe leistete die Duinger Feuerwehr am 1. November 2008 bei der Firma Chemex in Delligsen. Es standen rund 300 Einsatzkräfte aus den Gemeinden Delligsen, Alfeld, Duingen und Gronau einem Flammeninferno gegenüber. Mehr als zehn Meter hohe Flammen schlugen aus den Produktionshallen. Immer wieder gab es starke Verpuffungen, so dass sich die Kameraden vom Werksgelände zurückziehen mussten. 

Der Duinger Löschzug, unter der Führung von Ortsbrandmeister Steins, erhielt den Auftrag der Wasserentnahme aus einem nahegelegenen Bach und Wasserförderung über lange Wegstrecke. Die Wasserzufuhr musste hierbei für die, sich im Innen– und Außenangriff befindlichen, Angrifftrupps ständig sichergestellt werden. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch brennendes Aluminium, welches nicht mit Wasser gelöscht werden konnte.

Spezialfahrzeuge aus Hildesheim, Holzminden und Groß Düngen kamen zur Unterstützung hinzu. Mittlerweile war der gesamte Ort in eine schwarze Rauchwolke gehüllt. Erst am späten Nachmittag gelang es den Einsatzkräften die Situation unter Kontrolle zu bringen. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Im Jubiläumsjahr 2011/12 kam es vermehrt zu Brandstiftungen unter anderem Brandte ein Materiallager eines Ortsansässigen Betriebes, weiterhin wurde das ehemalige Verwaltungsgebäude der Firma Osterwald Sportboden vollständig vernichtet.

 

Im Jahr 2011 wurde der FF Duingen ein Fahrzeug geschenkt, Ratsherr Lars Buhmann stiftete seinen Ford Mavarik welcher als neuer Vorrausrüstwagen genutzt werden soll. Die Umbauarbeiten finden in 2012 in Eigenleistung statt. In diesem Zusammenhang wird nun auch der Rettungssatz aus den 70er Jahren endlich ersetzt. Im Jahr 2011 fanden verschiedene Verabstalltungen anlässlich des 100jährigen Bestehens statt, näheres finden Sie im Rückblick.

 

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